Von Heide Newson.
Die große EU-Politik spielte keine Rolle, Themen wie Wein, eine fachkundige sowie hübsche Weinkönigin, Tourismus, Gastronomie standen dafür im Mittelpunkt des stimmungsvollen „Weinsommers“, zu dem der Minister der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg, Guido Wolf, mehr als 350 Gäste in die Brüsseler Landesvertretung geladen hatte.
„Sie sehen es schon am Ambiente, an den Einrichtungen und Utensilien, wie wir die Räume geschmückt haben, dass wir Sie in diesem Jahr zu einem Weinsommer geladen haben,“ so Guido Wolf in seiner Ansprache. „Drei Glas Wein machen hundert Streitgesprächen ein Ende. Vielleicht auch eine gute Idee für Europa, um in manchen schwierigen Verhandlungen ein bisschen Impulse zu setzen, auf dass die Gespräche gut verlaufen,“ fuhr er fort, und hatte sofort die Lacher auf seiner Seite.
Viele Gäste und – gutes Wetter
Erfreut zeigte sich der Minister über die zahlreich erschienenen Gäste, darunter EU-Kommissar Günther Oettinger, den frisch gewählten Präsidenten des Ausschusses der Regionen der EU, Karl Heinz Lambertz, den Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, und vor allem über das für Brüssel ausgezeichnete Wetter.
Zu den Attraktionen des Weinsommers gehörten die zahlreichen Weinstände, an denen erstklassige Staatsweine ausgeschenkt wurden, die hübsche Weinkönigin, sowie fachkundige Gespräche und faszinierende Anekdoten über die Welt des Weins, die die Sommerparty zu etwas ganz Besonderem machte.
Es gelang Guido Wolf, der in Europas Hauptstadt eher als fachkundiger Landes- und EU-Politiker denn als Wein-Routinier bekannt ist, hervorragend für Baden-Württembergs hochwertige Rebsäfte zu werben. Statt über die wirtschaftliche Spitzenstellung seines Landes in Forschung und Entwicklung zu reden, lenkte er das Augenmerk seiner gutgelaunten Gäste, auf eine andere Facette Baden-Württembergs. Auch in punkto Tourismus und Weingenuss nehme sein Land eine Top Position ein.
“Was ist die Küche ohne einen guten Wein?”
„Über 52 Mio Übernachtungen sprechen für sich. Unsere Landsleute schätzen Baden-Württemberg als ein Land des Genusses und einer Küche, die Bodenständigkeit und Regionalität mit moderner Raffinesse verbindet. Wir sind auch ein ausgesprochen sternenreiches Land, wenn Sie einen Blick in die mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants werfen.
Aber was wäre die Küche ohne einen guten Wein?“ fuhr er fort.
Dabei sei die Landesvertretung, die in diesem Jahr übrigens ihr 30-jähriges Bestehen feiere, nicht nur ein Ort des Genusses, sondern auch der Platz im Herzen der Europäischen Union. Und als Baden-Württemberg gelte es auch die europäische Flagge zu zeigen, was in diesen Zeiten besonders wichtig sei.
Der „schwäbische“ EU-Kommissar Günther Oettinger, der genüsslich meinte, dass die baden-württembergischen Staatsweine noch besser geworden seien, und „Riesling“ sein Lieblingswein sei, bekräftigte: „Kräftige Rotweine können den Bordeaux-Weinen zur Konkurrenz werden,“ was bei den Gästen mehr Lust auf den (Rot) Wein- Genuss aus dem schönen „Ländle“ auslöste.
Angekündigte (Brüsseler) Regenschauer blieben aus, dafür gab´s viel Abendsonne und eine Bombenstimmung. Das Weinfest zog sich von den Innenräumen bis zum open-air Weingarten hin, in dem man auf eine kulinarische Entdeckungsreise gehen konnte.
Das Fazit der Reporterin ist eindeutig: Mein nächstes Urlaubziel im „goldenen“ Oktober steht fest. Zu einem verlängerten Wochenende fahre ich ins Ländle, ein idealer Ausgangspunkt für eine Weinreise. Ich liebe Weinfeste, malerische Weinberge, Probierstuben, gemütliche Gasthäuser, Routen, die zum Verweilen einladen, frohe Menschen, und Baden-Württembergs exzellente „Tropfen“. Sei es nun ein Riesling, Grauburgunder, Müller Thurgau, Weißherbst, Trollinger oder Lemberger. Und meinen Kofferraum werde ich dann mit den von der Sonne verwöhnten badischen-württembergischen Weinen füllen.
Fotos: FK/PH
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