So kann man das auch sehen: dass es weniger interessant ist, wenn Mitglieder des Europäischen Parlaments Kommissions-Kandidaten “grillen”, als wenn eine Dragqueen und Preisträger/in des European Song Contest mit Namen Conchita Wurst im Brüsseler Regen draußen vor dem Parlament alle Herzen für Toleranz, Rechtsgleichheit und Minderheitenschutz erwärmen darf. Promo für die Volksvertreter.
Die vollbärtige 25jährige Sängerin war von der österreichischen EP-Vizepräsidentin Ulrike Lunacek, Abgeordnete der Grünen-Fraktion, eingeladen worden. Pressekonferenz und Gesang, alle drängelten sich. Eine Gage erhalte sie nicht, sagte die Queen, die eigentlich Tom Neuwirth heißt, “aber wenn es hier Schmankerl gibt, sage ich nicht nein”. Brüssels Häppchenmeile verlängert sich also. Wenn das Europäische Parlament davon profitiert, warum nicht? “Like a Phoenix”, sind wir nicht alle empfänglich für kulturelle Botschaften der Populisten?
Rudolf Wagner
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