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Tag der Deutschen Einheit mit 1000 Gästen in Brüssel gefeiert

Mehr als 1000 Gäste putzten sich zum Tag der Deutschen Einheit besonders heraus, zu dem Deutschlands bilateraler Botschafter Dr. Eckart Cuntz sowie die Leiterinnen und Leiter der Büros der deutschen Länder in die Räumlichkeiten des Landes Sachsen-Anhalt geladen hatten. Wein, Bier, Wasser flossen in Strömen. Das Heeresmusikkorps Hannover spielte, das Networking florierte, nur einer der prominenten Gäste fehlte, und zwar Charles Michel.

Nicht nur von belgischen Gästen wird Charles Michel als Belgiens neuer Premierminister gehandelt. Er sowie weitere belgische Regierungsmitglieder hatten den Deutschen zu ihrem Ehrentag eine Absage erteilt. Das hatte natürlich nichts mit den belgisch-deutschen Beziehungen zu tun, die nicht besser sein könnten, sondern geschah wegen der belgischen Regierungsverhandlungen, die in eine heiße Phase getreten sind. In diesen Tagen will sich aktuell kein belgischer Minister exponieren, oder in weinseliger Laune etwas „Falsches“ sagen. Übrigens war auch der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch, wegen Haushaltsverhandlungen ebenso verhindert.

Jean-Marie Pfaff, der wahre Held des Abends

Das Fehlen der belgischen Politprominenz tat der Stimmung keinen Abbruch. Dafür sorgte Belgiens Fußball Legende Jean-Marie Pfaff. Mit dem langjährigen Torhüter der belgischen Fußball-Nationalmannschaft und von Bayern München war Belgien optimal vertreten. „ Er ist Belgiens wahrer Held,“ so eine Mitarbeiterin aus der flämischen Regierung. Nicht umsonst sei er für seine herausragende Karriereleistung mit allen möglichen internationalen Awards ausgezeichnet worden. Viel mehr als jeder Politiker habe er mit „König Fußball“ für eine exzellente Stimmung und Verständigung in den deutsch/belgischen Beziehungen gesorgt. Welttorhüter des Jahres 1987 sei er gewesen, stark sei er selbst in einer schwachen Mannschaft gewesen. An ihm könnten sich die Politiker ein Beispiel nehmen.

Kein Wunder, dass sich jeder mit Belgiens wahrer Legende ablichten lassen wollte.

„Ich bin überwältigt, dass so viele Gäste gekommen sind,“ so Deutschlands Botschafter Dr. Cuntz in seiner Festansprache. 2014 sei ja auch ein besonderes Jahr. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, an 70 Jahre Befreiung von der Naziherrschaft, an Unrecht und Gräueltaten der Nazis, an den Fall der Mauer vor 25 Jahren sowie die folgende lange Friedensphase. Das diesjährige Fest, so Cuntz weiter, stünde unter dem Motto „Vereint in Vielfalt“, was ja gut zu Deutschland, zu Europa und zur deutschen Wiederveinigung passe.

Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst erinnerte in einer kurzen Ansprache daran, wie sehr die Belgier unter der deutschen Aggression gelitten hätten. Sie betonte wie wichtig ein starkes Europa und der Zusammenhalt seiner Mitgliedsstaaten sei. Die deutsche, belgische und europäische Hymne erklangen. Danach stieg das Brüsseler Bürgerfest mit einem super Sound und so heißen Rhythmen, dass auch der deutsche Botschafter das Tanzbein schwang.

Heide Newson

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