Landwirtschaftsminister Carlo Di Antonio will einen Beschluss erlassen, um den wachsenden Bestand von Großwild einzuschränken. Die meisten Jäger zeigen sich zufrieden. Denn eines steht fest: der Wildbestand in der Wallonie nimmt seit Jahren in besorgniserregendem Ausmaß zu.
Entstanden ist eine Überbevölkerung, vor allem bei Wildschweinen. Um Schäden zu verhindern, muss der Bestand von derzeit 24 000 Wildschweinen um 30 Prozent verringert werden. Dies könnte innerhalb von drei Jahren erreicht werden, so dass man dann auf einen Bestand von 17 000 Wildschweinen käme.
Jäger beobachten, dass Großwild sich auch in Nordamerika und anderen Teilen der Welt vermehrt ausbreitet. Eine Erklärung für den anormalen Anstieg an Wildbestand könnten klimatische Veränderungen sein. Eine bessere Lösung als das Abschiessen von Wild, um den Bestand zu dezimieren, hat bisher noch kein Land gefunden.
Jagd erleichtern
Um auf den gewünschten Bestand von weniger als 30% bei Wildschweinen zu kommen, sollte die Jagd erleichtert werden. Viele Jäger fordern neue Massnahmen wie das Schiessen auf Wildschweine zwei Stunden nach Sonnenuntergang, also eine Zeit, in der das Wild die Verstecke verlässt. Auch das Anlegen von zugedeckten Schneisen innerhalb großer Kulturanbauflächen sollte genehmigt werden. Mit dieser Maßnahme wäre eine Kontrolle über den Bestand an Wildschweinen gegeben.
Desweiteren sollte der Anbau an Mais beschränkt oder gar verboten werden. Mais bleibt über einen langen Zeitraum appetitlich, da er auf dem Boden nicht keimt und so für das Wild eine wohlschmeckende Nahrungsquelle ist. Würde man Mais durch Gerste ersetzen, wäre dies sinnvoll, denn Gerste keimt schneller als Mais und würde so das Wild als Nahrung nicht mehr interessieren.
Gute Jäger, schlechte Jäger
« Wir müssen uns gegen jene Jäger wehren, die Wildschweine schützen wollen und somit gegen eine Verringerung des Bestandes sind », gibt Minister Di Antonio zu bedenken. Eine zu hohe Bevölkerung an Wild richtet nunmal Schaden an. Da muss nach einer passenden Lösung gesucht werden. Sich dagegen auszusprechen, erscheint den meisten Jägern in diesem Fall für unangebrachten Tierschutz.
Autor: Sibylle Schavoir
Beiträge und Meinungen