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19 Meter bayerische Tradition

Von Heide Newson.

Der Maibaum gehört zu Bayern wie Tracht, Biergarten, das Kreuz und die CSU. Grund genug für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, eine Reise nach Brüssel zu unternehmen, um hierher einen riesigen Maibaum zu bringen, super Laune dazu, und als Sahnehäubchen gab’s auch noch das ganze Münchner Kabinett obendrauf. Söder hatte es sich nicht nehmen lassen, mehr als 300 Gäste einzuladen, die seinen Worten zuhören mussten, bevor der Maibaum aufgestellt wurde.

Der Maibaum ist eine bayerische Tradition, aber wir stehen hier in Brüssel. Was bedeutet das ? Wir sind in einer der schönsten Vertretungen aller hiesigen Landesvertretungen und wollen hier einen Maibaum aufstellen. Das ganze Kabinett ist gekommen. Morgen werden wir mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und dem deutschen EU-Kommissar Günter Öettinger über die Zukunftsfragen Europas reden, aber heute zeigen wir Europa, was unsere Traditionen sind. –

Wir sind für Europa, aber wir wollen aber dabei unsere bayerische Identität erhalten,“ so  Söder, der bereits als Europaminister im Jahr 2008 den ersten Maibaum in der Bayerischen Vertretung in Brüssel aufstellen ließ.

Wir Bayern sind stolz auf unsere Brauchtümer und unsere kulturelle Prägung und wollen das auch zeigen.“ Zugleich appellierte Söder an die EU, sich nicht zu sehr in die Angelegenheiten der europäischen Regionen einzumischen. „Dann kommen wir gut zusammen,“ meinte er.  Bereits am Vorabend hatte der Maibaum unter großem Aufwand seine lange Reise nach Belgien angetreten, und war wohlbehalten in der Bayerischen Landesvertretung angekommen.  Familie Riedl hat die 19 Meter lange Fichte aus dem Landkreis Ebersberg gestiftet. wird am Veranstaltungsort mitgeteilt.

Nicht gestohlen

Nach alter Sitte darf der Baum, der schon mehrere Wochen vor dem Aufstellungstag geschlagen wurde, „gestohlen“ werden. „Aber wir haben auf ihn aufgepasst, ein Diebstahl konnte verhindert werden,“ so ein fröhlicher Söder, der das Aufstellen des blau-weißen geschmückten Baumes wie seinen Augapfel hütete. Das war auch nötig. Denn beinahe hätten Burschenvereine aus Ebersberg und Grafing den „Söder Maibaum“ gestohlen.

Kräftige Männerhände, viel Muskelkraft des Trachtenvereins Atteltaler Grafing, sorgten mit der Hilfe von sogenannten Schwaiberln dafür, dass der Maibaum nun stolz und kerzengerade im Vorhof der Bayerischen Landesvertretung steht. Deftige Kost, Bier, Wein und Gespräche, bei denen es mehr um weitgepriesene und beliebte bayerische Traditionen und Brauchtümer denn um Politik ging, sorgten noch lange für viel Stimmung und Gaudi.

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