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Europäischer Weinsommer in Brüssel – ein Genuss für alle Sinne

Von Heide Newson

Darauf hatten sich Weinliebhaber schon lange gefreut. Am 17. Juni eröffnete Florian Hassler, Staatssekretär und Vertreter des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union, den Europäischen Weinsommer, ein stimmungsvolles Genusserlebnis in einer entspannten Atmosphäre.

In einer wunderschönen Kulisse – die Landesvertretung hatte sich in ein echtes Weindorf verwandelt – wurden nicht nur die edlen Tropfen aus Baden-Württemberg präsentiert, sondern die bislang weniger bekannten Weine aus flämischen Weingütern, was seinen Grund hat.

Das “Ländle” oder, wie sich das Bundesland international vermarktet, “The Länd”, bekannt für seine malerischen Weinberge und vielfältigen Rebsorten, teilt sich mit der diesjährigen belgischen Partnerregion Flandern eine Leidenschaft für einen qualitativ hochwertigen Weinbau. Beide Regionen profitieren von einem gemäßigten Klima und einer reichen kulturellen und kulinarischen Geschichte, die sich in ihren Weinen wiederfindet.

In der Historie Baden-Württembergs reicht die Weintradition weit zurück, und bis heute werden Weine von hoher Qualität produziert. Flandern ist eine aufstrebende Weinregion mit einer steigenden Zahl an leidenschaftlichen Winzerinnen und Winzern. Sanfte Hügel und fruchtbare Böden schaffen perfekte Bedingungen für die Produktion erstklassiger Rot-und Weißweine, wovon sich die zahlreich erschienenen Gäste in der baden-württembergischen Landesvertretung überzeugen konnten.

Neben der Weintradition verbinde Flandern und Baden-Württemberg auch eine exzellente Zusammenarbeit in der Forschung, so Staatssekretär Hassler. Um die Zusammenarbeit zu vertiefen, hätten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der flämische Ministerpräsident Jan Jambon kürzlich eine Absichtserklärung in Brüssel unterzeichnet. Nicht zuletzt, da beide Regionen zu den innovationsstärksten in Europa mit einem Fokus auf Forschung und Entwicklung gehörten. Ziel dieser „Joint Declaration“ ist es, die Kooperation in den Bereichen Halbleiter, Künstliche Intelligenz, Wasserstoff und Biotechnologie auszubauen. Fakt ist, dass nicht nur die Forschung aus beiden Regionen, sondern auch die exzellenten Weine bestens zusammenpassen und zusammenwachsen.

Peter De Wilde, Geschäftsführer des Fremdenverkehrsamts „Visit Flanders“, betonte, dass es ihm eine große Ehre sei, die flämischen Weine und Kultur in Baden-Württembergs Landesvertretung vorstellen zu können. Als kleiner Junge sei er in Heidelberg gewesen, zu diesem Zeitpunkt habe er keinen Wein getrunken, aber schon Bier, meinte er verschmitzt. Flandern verbinde man mit der Vielfalt bemerkenswerter Biersorten, aber nicht unbedingt mit Wein. Die Zahl der Winzer in Flandern steige seit 30 Jahren jedes Jahr an, der Weinbau habe in Belgien schon eine lange Tradition. Schon vor 2000 Jahren hätten die Römer hier Wein angebaut, und im frühen Mittelalter habe der hiesige Weinanbau eine regelrechte Blütezeit erlebt.

Frank  De Graeve, der mit anderen Winzern die flämischen Weine zur Verkostung anbot, schwärmte von der perfekten Kulisse und der entspannten baden-württembergischen Atmosphäre. Er freute sich sichtbar darüber, dass die Gäste an den flämischen Weinen interessiert waren und zum Genuss die Gläser immer wieder nachfüllen ließen. Flämische Winzer produzieren Wein am liebsten aus drei Traubensorten, antwortete De Graeve auf diesbezügliche Fragen. Am häufigsten werde Chardonnay angebaut. Auch Pinot Gris oder Pinot Noir seien bei den flämischen Winzern sehr beliebt. Nach Ansicht von Weinkennern steige die Qualität der flämischen Weine ständig: Besonderes beliebt seien die Schaumweine. Auf die Frage von Belgieninfo, ob Bart De Wever, der derzeit mit Sondierungsgesprächen zur Bildung der kommenden belgischen Regierung betraute Antwerpener Bürgermeister und Parteichef der Neu-Flämischen Allianz (N-VA),  Weine aus heimischen Landen genieße, meinte De Greve in Anspielung auf dessen mittlerweile stark asketische Lebensweise, dass es besser gewesen wäre, diese Frage vor ein paar Jahren zu stellen….

Martin Schwegler vom baden-württembergischen Staatsweingut Weinsberg bot zur Verkostung nicht nur feine Tropfen mit absolutem „Wow-Effekt“ an, sondern unterhielt sich mit Belgieninfo auch gern über die dortige Weinkultur. Mit insgesamt 28.000 Hektar Rebfläche präge der Weinbau Baden-Württembergs einzigartige Kulturlandschaft und sei gleichzeitig ein großer und wichtiger Wirtschaftsfaktor auch im ländlichen Raum. Wein sei ein Kulturgut, dessen Herstellung viel Kompetenz, Geschick und Erfahrung erfordere. Bei kaum einem anderen Produkt ließen sich Natur, Genuss und Tourismus so ideal miteinander verknüpfen wie beim Wein. „Was kann Menschen mehr zusammen bringen, als feine Weine und Speisen in einem schönen Ambiente”.  meinte Schwegler. Voller Stolz verwies er darauf, dass fast 30 Prozent deutscher Reben in Baden-Württemberg und für Nachhaltigkeit sowie hohe Qualität stünden. Weiter setze sich das Land dafür ein, die über Jahrhunderte hinweg gewachsenen Kulturlandschaften zu erhalten. Dazu gehöre, dass Wein auch weiterhin nur dort angebaut werde, wo besonders gute Qualitäten zu erzielen seien.

Der ökologische Weinanbau hat mittlerweile einen Umfang von 5 Prozent der Gesamtrebfläche des Landes und gewinnt an Bedeutung. Außerdem gehören Rebsorten wie Trollinger oder Lemberger zum Genießerland Baden-Württemberg und bilden die Grundlage für den kontinuierlich wachsenden Weintourismus. Daher war es optimal, dass man sich bereits in der Landesvertretung in Brüssel auf eine grandiose Entdeckungsreise auf das „flüssige“ Kulturgut in Flandern und Baden-Württemberg begeben konnte. Die beiden Partner scheinen sich wirklich auf allen Ebenen gut zu verstehen und hervorragend zueinander zu passen.

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