Von Sibylle Schavoir.
In dem wallonischen Städtchen Mons, Hauptstadt der Provinz Hennegau (Mons war 2015 Europäische Kulturhauptstadt und ist Sitz der NATO) gibt es ein Museum, welches kostbare Schätze hütet, die weltweit verehrt und begehrt werden. Im „Guide Michelin vert“ erhält das Museum Duesberg mit seiner unglaublich wertvollen Kollektion 6 Sterne und wird mit „Cinq sur Cinq“ im Trip Advisor benotet. Das Magazine „Le Petit Futé“ vergleicht das Niveau des Museums mit dem des Louvre und der Ermitage in Sankt-Petersburg. Worin liegt nun das Geheimnis dieses vielleicht nicht allen Lesern bekannten Museums?
Vor 50 Jahren haben Baron Elie-François Duesberg und seine Frau Betty ihre Leidenschaft für das Sammeln von schönen Dingen entdeckt. Ihre Vorliebe galt seltenen Uhren (pendules), französische goldene Bronze, kostbaren Juwelen und französisch-belgischem Porzellan (porcelaines franco-belges). Sie spezialisierten sich auf die Periode 1755-1815. Im September 1994 eröffneten sie ihr Museum, denn ihre Sammlung hatte inzwischen eine beachtlich hohe Anzahl an seltenen und überaus wertvollen Objekten erreicht (über 300 Uhren, mehrere hundert kostbare Schmuckstücke, seltene Bronzefiguren und wertvollem Porzellan).
Der Erfolg war überwältigend. Es sprach sich bald herum, welch aussergewöhnliche Kostbarkeiten dieses Museum barg. Touristen und Kunstliebhaber aus der ganzen Welt besuchten Mons, was der Stadt natürlich zugute kam. Baron Duesberg liess es sich nicht nehmen, persönlich die Führungen durch sein Museum zu übernehmen, denn nur er kannte jedes Stück seiner Sammlung und konnte Erklärungen zu Herkunft und Geschichte des jeweiligen Objektes geben. Seit der Eröffnung 1994 sind fast 25 Jahre vergangen. Das Ehepaar Duesberg machte sich Gedanken, wie ihre Sammlung auch künftig weiterleben kann, sollten sie nicht mehr da sein.
Eine Lösung wurde gefunden, unter juristischer Beratung wurde eine Konvention vereinbart und unterzeichnet. Das Ehepaar Duesberg vererbt ihre gesamte Kollektion der Stadt Mons und der „Fondation Emile Cornez“. Letztere übernimmt den Namen des Ehepaars und wird sich künftig „Fondation baronne et baron François Duesberg“ nennen. Ein gutes Gefühl für das Ehepaar Duesberg. Ihr Lebenswerk wird weiterleben. Aber noch gibt es viel zu tun. Bis zum 30. Juni 2018 gibt es im Museum Duesberg die Ausstellung „Un festival animalier à Mons“. Ein ganz besonderes Erlebnis: wertvolle Objekte, die mit phantastischen Tieren dekoriert sind. Auf Anfrage wird Baron Duesberg persönlich die Besucher durch sein Museum führen.
Musée François Duesberg, Square F. Roosevelt 12, Mons
Geöffnet: Di, Do,Sa,So 14-19h
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