Politik

Brüssel führt eine „Low Emission Zone“ ein

Von Lukas Karl.

Zum 1. Januar 2018 wurde in der Region Brüssel-Hauptstadt die Low Emission Zone (LEZ) eingeführt. Es handelt sich hierbei um eine Umweltzone, die sich größtenteils innerhalb des Rings befindet und für eine bessere Luft in der Stadt sorgen soll. Zeitlich gestaffelt werden Fahrzeuge älterer Schadstoffklassen von Brüssels Straßen verbannt. Bis 2025 sollen nur Dieselfahrzeuge mit Euro 1 und Benziner ab Euro 3 Zugang erhalten. Was müssen also Geschäftsreisende aus Deutschland beachten?

Auch Fahrzeuge, die nicht in Belgien zugelassen wurden, sind von der LEZ betroffen. Sie müssen sich online registrieren, ansonsten kann ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro anfallen. Die Online-Registrierung ist kostenfrei. Allein die Kennzeichnung mit der Euronorm-Plakette, die man von den deutschen Umweltzonen kennt, reicht nicht aus. Eine zusätzliche Plakette oder Vignette in der Windschutzscheibe ist jedoch nicht erforderlich. Ist ein Fahrzeug einmal registriert worden, so ist dies für drei Jahre gültig, danach muss eine neue Registrierung erfolgen.

Debelux magazine listet die wichtigsten Änderungen auf. Auf der Website lez.brussels können Autofahrer auch selbst ihre Euronorm berechnen.

Welche Fahrzeuge sind von der LEZ betroffen?

Alle Pkw’s, Kleintransporter (≤3,5 Tonnen), Kleinbusse sowie Reisebusse müssen mit einer Euronorm-Plakette ausgestattet sein. Ausgenommen von dieser Regelung sind zweiräderige Fahrzeuge der Kategorie L, Lastwagen (>3,5 Tonnen) für den Warentransport, in Belgien registrierte Oldtimer, die älter als 30 Jahre sind, sowie selbstverständlich Elektrofahrzeuge.

Welche Einstufung hat mein Fahrzeug?

Welcher Euronorm das eigene Fahrzeug entspricht, steht entweder direkt auf dem Kraftfahrzeugschein oder lässt sich durch das Datum der Erstzulassung berechnen. Dabei gilt, je älter das Fahrzeug, desto schlechter die Einstufung in die Euronorm. Die Website lez.brussels hilft bei der Einstufung weiter.

Kann ich mit meiner Euronorm-Plakette in der LEZ fahren?

Im Jahr 2018 sind es lediglich Dieselfahrzeuge ohne Euronorm oder mit der Euronorm 1, die vom Verbot betroffen sind. Ab 2019 werden jedoch auch Benzin-Fahrzeuge ohne Norm oder mit Euronorm 1 betroffen sein. Die Staffelung zieht sich bis 2025 hin, wo nur noch Diesel-Pkw’s bzw. Kleintransporter mit Euro 6 nach Brüssel einfahren dürfen. Benziner haben auch dann noch ab Euro 3 Zufahrt. Die Umweltzone zielt also deutlich auf Dieselfahrzeuge ab.

Welche Strafen drohen bei Verstößen?

Fahrzeughalter, die sich in Brüssel nicht an die Zugangsbeschränkung der Low Emission-Zone halten, müssen mit einem Bußgeld in Hohe von 350 Euro rechnen. Bis 1. Oktober 2018 lief eine Übergangsfrist, nun werden Verstöße geahndet. Zur Kontrolle wurden rund 176 Kameras im Stadtgebiet installiert, die anhand der Nummernschilder die Einhaltung der LEZ auswerten. Generell gilt, wurde bereits ein Strafgeld gezahlt, kann eine nächste Strafe erst wieder nach drei Monaten verhängt werden. Pro Jahr können also maximal vier Bußgeldzahlungen anfallen.

Welche Ausnahmen sind möglich?

Es gibt keine grundsätzlichen Ausnahmen, die für professionell genutzte Fahrzeuge getroffen werden. Folgende Fahrzeuge können jedoch eine Ausnahmeregelung beantragen: Wohnwagen, im Ausland registrierte Oldtimer, deren Registrierungsdatum mehr als 30 Jahre zurückliegt, Fahrzeuge, die zum Transport von behinderten Personen geeignet sind, Verkaufsfahrzeuge für Wochenmärkte, Paradewagen, Foodtrucks sowie Fahrzeuge, die zur Wartung von Infrastrukturen dienen. Es besteht immer und für alle Fahrzeuge jedoch die Möglichkeit, einen Tagespass für 35 Euro zu erwerben, um in die LEZ einfahren zu können. Dabei dürfen pro Jahr acht Tage nicht überschritten werden.

Mit freundlicher Genehmigung aus dem debelux magazine entnommen.

4 Comments

  1. @SMJ : das wollte ich auch so sagen, hatte aber Angst vor möglicher Zensierung. Die Linksextremen sitzen ja bekanntlich überall, vor allem in den Kommunen seit der Wahl im Herbst. Gebessert hat sich natürlich nichts aber das wusste ich schon vorher 😉

  2. Kommentar zu Julian: das nennt man burokratischer Totalitarismus 🙂 …von links aus gesteuert. Dafür brauchen wir die Linken wirklich nicht!

  3. Ausländische Fahrer sollen sich auf der Webseite mit den Fahrzeugpapieren etc. registrieren und diese einscannen bevor sie einfahren (wer weiss davon und wer macht das schon), und das unabhängig davon ob sie ein neues oder altes Auto haben. Die Strafe beträgt Eur 350.- und hunderte von Kameras von denen wir nicht wissen wo sie stehen erfassen das Kennzeichen und den Fahrer (autom. Lesen der Nummernschilder und Gesichtserkennung). Ich finde das sehr schockierend und das ist nicht nur ein erheblicher Eingriff in die Privatsphäre (denn es geht hier um das Sammeln von Daten, nicht um die Umwelt !!), sondern das geht dies auch gegen alle Richtlinien des gemeinsamen europäischen Marktes. Ausgeschlossen werden ausserdem Menschen, die kein Internet oder limitierte EDV Kenntnisse haben. Man sollte Brüssel boykottieren.

  4. Die Inflation an umweltschützenden Massnahmen, die jedes Dorf sich bemächtigt fühlt unilateral einzuführen werden uns zum totalen Wahnsinn treiben. Wer soll sich in dem Regelungsdschungel noch zurechtfinden? Vom Binnenmarkt ist offenbar keine Rede mehr…. Jeder will nur noch SEINE Luft schützen. Die totale Vertrottelung unserer Zivilisation ist im Gang.

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