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Blutjunge Musiker lassen Schlosssaal vibrieren

Von Marion Schmitz-Reiners.

Zum zweiten Mal findet in diesen Tagen das Festival ARTS’ifices im wunderschönen Ambiente des Château de la Hulpe in der Nähe von Brüssel statt. Das Programm des Musikfestivals besteht überwiegend aus deutschen und aus Deutschland kommenden Musikern und Komponisten. Gefördert wird es von der deutschen Botschaft in Brüssel, die am 9. März zu einem beeindruckenden Auftaktkonzert eingeladen hatte.

Es war ein besonders festlicher Abend, zu dem der Schirmherr Botschafter Rüdiger Lüdeking einen ausgewählten Kreis von Gästen gebeten hatte. Einen Tag vor Beginn des Festivals ART’ifices im Château de la Hulpe, zwanzig Kilometer von Brüssel entfernt in einer zauberhaften Parkanlage gelegen, trat das „Lübsche Trio“ mit Werken von Mendelssohn Bartholdy, Schostakowitsch und Schubert auf. Das Trio setzt sich aus Jakob Linowitzki (Piano), Jonathan Schwarz (Violine) und Lukas Schwarz (Cello) zusammen. Der Pianist hatte ihm letzten Augenblick wegen Krankheit absagen müssen; für ihn sprang Tamami Toda-Schwarz ein, Mutter von Lukas (19) und von Jonathan (21). Auch Vater Hans-Christian Schwarz ist Musiker.

Die Gäste im intimen Konzertsaal des Schlosses glaubten ihren Ohren nicht, als die blutjungen Musiker und ihre Mutter in die Tasten und die Saiten griffen: Die Klangfülle war der eines Sinfonieorchesters zu vergleichen. Mit unwahrscheinlichem Schwung spielten sich die beiden blutjungen Musiker durchs Programm, konzentriert von ihrer Mutter begleitet. Dementsprechend groß war die Begeisterung des Publikums, die auch bei den Gesprächen beim anschließenden Empfang zum Ausdruck kam. Ob es für die Eltern nicht schwierig gewesen sei, die Söhne immer wieder zum Üben zu bewegen, fragte ein Gast Lukas Schwarz. „Nein“, grinste der junge Mann, frisch und fröhlich nach der anderthalbstündigen Parforcetour. „Im Gegenteil. Mein Bruder und ich mussten sie regelmäßig mitziehen.“

Noch drei Konzerte erleben

Der Botschafter hatte das Trio aus Lübeck bei einem früheren Konzert kennen gelernt und es nach La Hulpe eingeladen. Eine ausgezeichnete Wahl für die „Preview“ eines Musikfestivals, das die Vielfältigkeit der deutschen Musiklandschaft auffächert.

Sechs Konzerte stehen ingesamt auf dem Programm. Schnell Entschlossene können noch drei Konzerte erleben. Am Mittwoch, dem 15. März, tritt das Ensemble „Wildes Holz“ auf, am Samstag, dem 18. März, das Saxophonquartett „Sonic Art“ und am Sonntag, dem 19. März, bringen Andrew Hardy (Violine) und Uriel Tsachor (Piano) Werke von Mozart, Schubert und Reger.

Auch nach dem Festival lohnt sich im Frühling ein Ausflug zum Château de la Hulpe. Die traumhafte, 224 Hektar große Parkanlage Domaine Régional Solvay ist öffentlich zugänglich und bietet sechs Kilometer Wanderwege. Eine Oase des Friedens, ganz nahe beim hektischen Brüssel.

Fotos: Folkert Herlyn

Info und Tickets: www.chateaudelahulpe.be

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