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Im Zeichen der großen Politik: Neujahrsempfang an der iDSB

Von Uta Roßner und Nicole Bordelais.

Am 21. Januar fand der alljährlich vom Schulverein der IDSB organisierte Neujahrsempfang statt, der wie schon in den Vorjahren durch spannende Reden und berührende Ehrungen geprägt war. Mit dabei war der neue deutsche Botschafter beim Königreich Belgien, Martin Kotthaus, der die Zuhörer mit seiner lebendigen Rede zum Thema „Europa“ beeindruckte. „Belgier und Deutsche teilen viele gemeinsame Werte und Überzeugungen“, das habe er bereits in den Jahren 2005 bis 2011 als Pressechef der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Brüssel erfahren.

Auch die Auswirkungen des Brexit thematisierte er in seiner Rede. Dabei betonte er insbesondere die Bedeutung des Zusammenhalts der 27 übrigen EU-Länder und hob den wohl bedeutendsten Erfolg hervor: 70 Jahre Frieden in Europa. Jeder europäische Politiker solle sich einmal – so wie er in den letzten Monaten – auf einem der vielen Soldatenfriedhöfe in Ypern oder Langemarck umsehen, um zu begreifen, welches Glück dieser Frieden sei. Kotthaus betonte in diesem Zusammenhang auch die Erfolgsgeschichte der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit Ostbelgiens mit den deutschen Grenznachbarn und stellte diese als Vorbild für andere Grenzregionen heraus.

Im Anschluss an seine Rede musste sich der Botschafter noch einigen Fragen rund um die bevorstehenden Europawahlen stellen. Jesse Koßmann von der Global Connection Group (GCG) an der iDSB wollte u.a. wissen, ob man die derzeitige Situation in Europa mit ihrer Radikalisierung des rechten politischen Flügels mit der Situation zur Zeit der Weimarer Republik vergleichen könne. Auch hier verwies Kotthaus auf den langen Frieden und den Einigungsprozess in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, die Parallelen mit der Zeit um 1930 nur oberflächlich zuließen. Er vertraue auch weiterhin auf die Demokratie. Sein größter Wunsch für die bevorstehende Wahl sei deshalb eine hohe Wahlbeteiligung, um die Stimmen der europäischen Bürger auch angemessen repräsentativ im nächsten Europaparlament zu vertreten.

„Gehen Sie wählen!“

Der Bürgermeister von Wezembeek-Oppem, Frédéric Petit, sprach im Anschluss über die deutsch-belgische Zusammenarbeit und die Bedeutung der im Mai diesen Jahres stattfindenden Europawahlen. Auch er appellierte an alle Anwesenden, ihr politisches Mitspracherecht durch die Teilnahme an der Wahl wahrzunehmen. Belgien habe es da grundsätzlich leichter: Bei den Parlamentswahlen, die in diesem Jahr am selben Tag stattfinden wie die Europawahlen, herrscht Wahlpflicht.

Wie europäische Gemeinschaft und Zusammenarbeit im Kleinen funktioniert, erläuterte Petit anschließend anhand der von der iDSB in Wezembeek-Oppem und in ganz Belgien durchgeführten Projekte: Die Präsenz bei den jährlichen Feierlichkeiten in Lommel, bei den Festlichkeiten der Gemeinde zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkriegs sowie die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten mit der hiesigen belgischen Schule „La Fermette hätten gezeigt, wie sehr sich die Lehrenden und Lernenden der iDSB in die belgische Gemeinschaft integriert hätten.

Dies wurde auch bei den anschließenden Ehrungen deutlich. Hier wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit 5-15 Jahren Dienstzeit für ihre langjährige Tätigkeit an der iDSB und für ihren Einsatz im Gastland gedankt.

Für gelebte Gemeinschaft sorgte nach der Ehrung der Jubilare dann der gemeinsame Abschluss des Abends, wo bei Häppchen und Sekt noch das eine oder andere Thema im Gespräch vertieft werden konnte.

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