Von Sibylle Schavoir.
Überaus groβzügig zeigt sich der neue Guide Michelin im Verteilen seiner Sterne für das kommende Jahr 2018. Es sind genau gesagt 101 Sterne. Davon erhält Belgien 36 Sterne: 14 Restaurants bekommen einen Stern, 22 Restaurants zwei Sterne und drei Sterne erhalten dieselben Köche wie im vergangenen Jahr, nämlich: Geert Van Hecke von De Karmelit in Brügge/Brugge. Gert De Mangeleer vom Restaurant Hertog Jan in Brugge-Sint Michiels und Peter Goosens vom Hof van Cleve in Kruishoutem. Wer sich die Liste der einzelnen Restaurants genauer ansehen möchte (http://www.passiongastronomie.be/2017/10/guide-michelin-2018-belgique-restaurant-etoile/) wird feststellen : die Mehrzahl der prämierten Köche/Restaurants Belgiens befinden sich in Flandern.
Doch wer sind diese Inspektoren vom Guide Michelin, diese „Vorkoster“, die über die Anzahl der Sterne der jeweiligen Restaurants entscheiden? Jahr für Jahr besuchen sie incognito von Michelin sorgfältig ausgewählte Restaurants, erscheinen dort als normaler Kunde, der sich durch nichts von anderen Gästen unterscheidet, studiert ganz unauffällig die Menukarte, verzehrt wie Herr Jedermann seine Speisen und verlässt dann wieder bescheiden das Restaurant. Kein Restaurantbesitzer, kein Küchenchef hat seinen Besuch bemerkt und doch hängt das Glück etlicher Restaurants vom Urteil dieser (un)heimlichen Besucher, dieser Inspektoren ab. Manche Köche hingegen streben inzwischen an, sich von diesem Urteil oder – wie sie es empfinden – Vorurteil, zu befreien.
Die Inspektoren
Die Zahl dieser Inspektoren wird auf 90 bis 110 Personen geschätzt. Viele von ihnen sind ehemalige Köche, die anderen ex-Schüler von Hotelfachschulen, die eine berufliche Erfahrung von bis zu 10 Jahren mitbringen. Sie kommen aus 15 verschiedenen Ländern. Nach Einstellung als Inspektor beim Guide Michelin erhalten sie während sechs Monaten eine Spezialausbildung. Danach beginnt ihr beruflicher Alltag was bedeutet: sie müssen ausgehen, sie müssen in Restaurants gehen. Sie müssen Essen gehen. Und das 240 x im Jahr. Die Rechnung des Restaurantbesuchs geht auf Kosten von Michelin. Zur Beurteilung eines solchen Besuches wird wie folgt vorgegangen: Die Qualität der Produkte, die Kunst des Kochens unter Bewahrung der Aromen, das Auftreten und die Persönlichkeit des Chefs.
Auβer dem Guide Michelin gibt es noch den Guide Gault et Millau, der 1972 von zwei französischen Journalisten, von Henri Gault und Christian Millau gegründet wurde. Auch dieser Guide hat groβen Einfluβ in der Gastronomie. Er verteilt sowohl Sterne für Hotels, Gästezimmer (chambres d’hôtes) als auch für Restaurants, wobei hier die regionale Umgebung mitbewertet wird. Gault & Millau sind Erfinder der „nouvelle cuisine“ und haben sich damit von der „cuisine bourgeoise“ gelöst. Ihre Richtlinien: * keine lange Kochzeit/*Frische Ware und hohe Qualität der Produkte/* keine Marinaden und Fertigsaucen/* keine fetten Saucen/*Diät respektieren/* Erfindungsreich bleiben/.
Wer also gerne zum Essen ausgeht und für den ein Restaurantbesuch eine Entspannung im Alltag bedeutet, der kann beruhigt zur Gabel greifen, sollte er in eines vom Michelin ausgesuchten Sterne-Restaurants gehen. Es wird alles perfekt sein – und gesund obendrein.
Gutes Posting. Ich mag deinen Artikel sehr
Es gibt ” sehr gute” Koeche und es gibt “weniger begabte” Koeche, aber wie dem auch immer, es ist alles eine Frage des Geschmacks, was dem /der Tester(in) schmeckt, muss mir oder anderen noch lange nicht schmecken, oder ??? Wozu also die “Sterne” ???? Ich erkenne die Kochkunst eines Koch’s an, wenn mir sein Essen schmeckt, ob er nun einen Stern hat oder nicht interessiert mich ueberhaupt nicht !!