Von Margaretha Mazura.
Die Repräsentanz der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Brüssel war der Gastgeber des Klavierkonzertes mit dem Titel “Echo des 20. Jahrhunderts” der jungen italienischen Pianistin Elena Talarico. Der volle Saal zeigte, dass die Initiative von AllegroAssai, jungen Musikern Auftritte in privaten Rahmen zu ermöglichen, ein Erfolgsrezept ist.
Am 23. Mai lud die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens zum Konzert von Elena Talarico. Die Pianistin stellte ihr Programm unter dem Titel “Echoes from the 20th century” mit anspruchsvollen Werken von Debussy, Skrijabin, Barber, Malipiero und Ginastera zusammen. Es zeigte, dass Musik keine Grenzen kennt, ein Thema, das in heutigen Zeiten von eminenter Bedeutung ist.
Komponiert zwischen 1904 und 1977, spiegelten die Klavierstücke die uneinheitliche, verstörende, ja störrische Zeit wider, in der sie komponiert wurden: Drei davon vor dem 1. Weltkrieg, welche die Strömungen der Kunst wie Chinoiserien und Japonismus (Debussys Estampes), Expressionismus (Malipiero) oder mystische Tendenzen (Scriabin) heraufbeschwörten. Ginasteras 12 amerikanische Preludien sind die Reflektionen seiner nationalistischen Periode, beeinflusst von der Musik Nord- und Südamerikas, die er 1944 schrieb. Das jüngste Werk, schliesslich, war Samuel Barbers Ballade Op. 46, ein Auftragswerk für den Van Cliburn Wettbewerb 1977, welches als Allegorie seines Lebens, mit Stürmen und Stille, angesehen werden kann.
Dieses Konzert ging auf eine Initiative zurück, die unter dem Namen “Allegro Assai” versucht, jungen Künstlern ein Publikum zu bieten, manchmal auch zum ersten Mal. Ins Leben gerufen von Giuseppe Zilioli, der in memoriam seiner Frau Anna Colonna jährlich ein Stipendium an Studenten einer Musikschule in Mailand ausgibt, kommt er auch für die Reise- und Aufenthaltskosten der jungen Künstler auf. Dieses Konzert war das Fünfte der “Rencontres Musicales” seit letztem Herbst, und vor dem Sommer gibt es noch zweimal Gelegenheit, jungen Musikern zuzuhören:
Am 14. Juni wird Emilio Spangaro einen Klavierabend im Institut Bruno Lussato & Marina Fédier bestreiten. Programm und Details finden sich auf dem Blog.
Am 22. Juni öffnet Mme. Lise Solima ihr Haus für den “Teufelstriller”, ein feuriges Programm der Harfenistin Flora Papadopoulos und des Violinisten Andrea Vassalle. Programm und Details.
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